Wahlergebnisse – IFLA Extraordinary Elections 2022

Die Ergebnisse der außerordentlichen IFLA-Wahlen 2022, bei denen die Schlüsselpositionen designierte IFLA-Präsidentin und Schatzmeister neu besetzt wurden, sind bekannt:

designierte IFLA-Präsidentin: Vicki McDonald (Australien)

Schatzmeister: Jaap Naber (Niederlande)

Die designierte Präsidentin hat eine wichtige Führungsrolle inne und arbeitet mit der IFLA-Präsidentin zusammen, um den Verband als Ganzes zu inspirieren und anzuleiten. Nach Ablauf der Amtszeit als designierte IFLA-Präsidentin wird sie IFLA-Präsidentin 2023-25.
Der Schatzmeister wird die Bemühungen um die finanzielle Nachhaltigkeit der Föderation leiten und unsere Fähigkeit zur langfristigen Unterstützung des Bereichs stärken.
Beide Ämter beginnen sofort und werden bis zur IFLA-Generalversammlung 2023 ausgeübt.

Die Wahlen fanden vom 13. Juni 2022 bis zum 4. Juli 2022 statt. Die vollständigen Wahlergebnisse finden Sie hier.

IFLA-Präsidentin Barbara Lison mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet

Die Präsidentin des Weltverbandes IFLA und Direktorin der Stadtbibliothek Bremen Barbara Lison wurde am 21. Februar 2022 mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet. Der Bremer Bürgermeister Dr. Andreas Bovenschulte überreichte ihr die Auszeichnung für ihr langjähriges, deutschlandweites und internationales Engagement für Bibliotheken. Barbara Lison war bereits von 2016 bis 2019 Vorsitzende des Deutschen Bibliotheksverbandes e.V. (dbv) und engagierte sich zudem als Präsidentin von „Bibliothek Information Deutschland BID“ und im Vorstand des Europäischen Bibliotheksverbands EBLIDA.

Barbara Lison im Gespräch mit dem Generaldirektor der Deutschen Nationalbibliothek Frank Scholze

»Den Blick nach außen richten und nach innen wirken« Barbara Lison zu Zielen und Herausforderungen des bibliothekarischen Weltverbandes und ihren wichtigsten Handlungsfeldern als IFLA-Präsidentin. In: ZfBB 68 (2021) H.3, S. 163-169

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Nachgefragt – IFLA-Präsidentin aus Deutschland im Gespräch

Die  deutsche IFLA-Präsidentin (2021-2023)  Barbara Lison gibt in einem Online-Interview Auskunft über ihre Ziele und Aufgaben als Präsidentin des internationalen Bibliotheksverbandes IFLA, über Coronaeinschränkungen als Herausforderung und über ihr Präsidentschaftsthema „Nachhaltigkeit und Bibliotheken“. Janet Wagner, FU Berlin, und Hella Klauser, dbv, beide selbst in IFLA-Gremien aktiv, stellten der IFLA-Präsidentin am 13. Januar 2022 die Fragen. Das Interview ist in deutscher Sprache, wurde aufgezeichnet und ist hier abrufbar.

„Only a strong IFLA can make libraries stronger“

Zum Auftakt ihrer Präsidentschaft für zwei Jahre hat Gerald Leitner, Generalsekretär der IFLA, ein Gespräch mit Barbara Lison über ihre Pläne für ihre Amtszeit geführt. Dabei ging es sowohl um ihre Motivation, für das Amt zu kandidieren, ihr Leitmotiv „Libraries building a sustainable future“ als auch um ihre politischen Ziele für den Verband.

Hier geht es zum Interview in Englisch.

(c) Lars Kaempf

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IFLA-Präsidentschaft von Barbara Lison steht unter dem Motto einer nachhaltigen Zukunft

(c) Lars Kaempf

(c) Lars Kaempf

Barbara Lison will die Bibliotheken unter ihrer Präsidentschaft unterstützen, aktiv eine nachhaltige Zukunft zu gestalten. Ihr Statement kann man auf englisch auf der Website der IFLA nachlesen und hier im Folgenden im Wortlaut in deutscher Sprache:

Motto der Präsidentschaft: Bibliotheken bauen eine nachhaltige Zukunft

„Ich übernehme die Verantwortung als IFLA Präsidentin zu einer Zeit, in der die Welt nach der verheerenden COVID-19-Pandemie versucht, wieder in die Zukunft zu schauen. Denn, wenn wir auch nicht so schnell alle angerichteten Schäden vergessen werden, haben wir jetzt eine gute Gelegenheit, vieles besser und nachhaltiger zu machen.

Mein Thema – Bibliotheken für eine nachhaltige Zukunft – hat daher die folgenden drei Dimensionen.

Erstens: die Pandemie hat gezeigt, wie wichtig Bibliotheken für ihre Communities sind. In den Dienstleistungen, die wir denn doch mit all unserem Engagement und mit unserem Ideenreichtum fortführen konnten, haben wir unsere Fähigkeit bewiesen, auch unter schwierigsten Umständen den Zugang zu Kultur und Informationen zu ermöglichen. Doch selbst in Situationen, in denen unsere Dienste eingestellt werden mussten, haben unsere Kund*innen gezeigt, wie sehr sie uns vermisst haben. Dies ist ein überwältigender Beweis dafür, wie wichtig wir für Individuen und für die Gesellschaft sind.

Ich möchte meine Amtszeit als Präsidentin nutzen, um weiterzugehen und tiefer in die Frage einzutauchen, wie wir unser Potenzial zur Förderung einer nachhaltigen Entwicklung in unseren Gemeinschaften ausschöpfen können. Dabei will ich auf den Reichtum an Ideen, Erfahrungen und bewährten Verfahren in unserem Arbeitsfeld zurückgreifen.

Zweitens möchte ich den Fokus auf unsere Bibliotheken und unseren Beruf selbst legen. Die letzten dreißig Jahre waren wohl ein großer Erfolg für unsere Institutionen. Diejenigen, die unseren Untergang angesichts der digitalen Technologie vorhergesagt haben, wurden nicht bestätigt, da wir unsere Fähigkeit bewiesen haben, unsere Dienste für die Benutzer anzupassen und sogar noch deutlich zu verbessern.

Natürlich erwarten wir nicht, dass sich die technologische, politische, wirtschaftliche, soziale oder kulturelle Entwicklung verlangsamt, geschweige denn aufhört. Daher müssen wir uns darauf einstellen, auf den ständigen Wandel zu reagieren und ihm sogar zuvorzukommen, um die Nachhaltigkeit unserer Institutionen, unseres Berufsstandes, unserer Sammlungen zum Nutzen unserer Nutzer zu gewährleisten.

Drittens werden diese zwei Jahre für die IFLA selbst wichtig sein. Wir werden mehr als die Hälfte des Zeitraums der IFLA-Strategie 2019-2024 überschreiten. Außerdem arbeiten wir jetzt auf der Basis der neuen Governance-Strukturen, die von unseren Mitgliedern so überwältigend bestätigt wurden. Im Laufe meiner Präsidentschaft möchte ich der IFLA als Organisation ermöglichen, die Früchte all der großartigen Arbeit zu ernten, die in den letzten Jahren von meinen Vorgängerinnen, von den Mitgliedern des Governing Board und vom Generalsekretär der IFLA und geleistet wurde.

Ich glaube, dass dies meine wichtigsten Aufgaben sind, um eine nachhaltige Zukunft für die IFLA selbst zu erreichen und somit ein starkes und vereintes Bibliotheksfeld zu schaffen, das gut informierte und partizipative Gesellschaften ermöglicht und fördert.

Gemeinsam für eine nachhaltige Zukunft! Wir alle sind IFLA!“

Information als Menschenrecht begreifen

Barbara Lison, IFLA-Präsidentin und Direktorin der Stadtbibliothek Bremen, äußert sich in einem Artikel in der Zeitung Politik & Kultur des Deutschen Kulturrates über das Recht auf Information als Menschenrecht. Sie stützt sich dabei auf die UN-Menschenrechtscharta von 1948, die im Artikel 19 das Recht auf Informations- und Meinungsfreiheit festlegt. Bibliotheken bezögen sich bei Ihrer Arbeit auf dieses Grundrecht und setzten sich ebenso wie die nationalen und internationalen Bibliotheksverbünde dafür ein. Schwerpunktthema der Ausgabe 09/2021 von Politik & Kultur ist Inklusion. In diesem Sinne stünden die Bibliotheken auch für Chancengleichheit und Inklusion von Menschen mit speziellen Bedarfen, so Lison. Dies stehe auch bei der Umsetzung der Nachhaltigkeitsziele in Biblioteken ganz oben auf der Agenda.

Lison, Barbara: Das Recht auf Information ist ein Menschenrecht : Inklusion in Bibliotheken. In: Politik & Kultur, Ausgabe 09/2021, S. 36 (zur Onlineversion der Ausgabe)

(c) Lars Kaempf

(c) Lars Kaempf

IFLA-Präsidentschaft von Barbara Lison beginnt

Auf der virtuellen Generalversammlung des internationalen Bibliotheksverbandes IFLA am Mittwoch, den 25. August 2021 übernahm die Direktorin der Bremer Stadtbibliothek und ehemalige dbv-Vorsitzende Barbara Lison ihre zweijährige Amtszeit als Präsidentin des global agierenden Bibliotheksverbandes IFLA. Ihr Motto für die Amtszeit von 2021 – 2023 lautet „Libraries building a sustainable future“. Die Amtsübergabe von der amtierenden IFLA-Präsidentin Christine Mackenzie, Australien, an Barbara Lison wurde live vom Youtubekanal der IFLA übertragen und ist dort abrufbar.

Barbara Lison erläuterte in Ihrer Ansprache als neue Präsidentin den Fokus ihrer Arbeit. Nicht nur die Pandemie sei eine neue globale Herausforderung, der sich auch Bibliotheken stellen müssten. Die UN-Nachhaltigkeitsziele sind dabei die Richtschnur. Barbara Lison will in ihrer Amtszeit Akzente setzen, wie Potenziale der Bibliotheken diese Ziele voranbringen können. Die Pandemie hätte gezeigt, wie anpassungsfähig Bibliotheken mit der Situation umgegangen seien. Auch für die IFLA selbst werden es zwei wichtige Jahre, in denen die neue Strategie umgesetzt wird. Barbara Lison dankt ihren Kolleginnen und Kollegen in Bremen, die ihr den Rücken für die wichtigste Aufgabe in ihrer Laufbahn freihalten.

Sie dankte ihrer Vorgängerin Christine Mackenzie für die gemeinsame erfolgreiche Arbeit und Freundschaft. Sie freut sich auf die Zusammenarbeit mit ihrer Vizepräsidentin Antonia Arahova und schloss mit den Worten „We all are IFLA!“.

Hier geht es zur Pressemeldung vom Deutschen Bibliotheksverband dbv zum Amtsantritt von Barbara Lison (25.08.2021).

Hier finden Sie die Grußbotschaft der Präsidentin des Dachverbandes Bibliothek Information Deutschland BID, Dr. Sabine Homilius an die neue IFLA-Präsidentin.

Auf der Tagesordnung der Generalversammlung standen darüber hinaus der Jahresbericht und die Finanzdarlegung des Weltverbandes sowie die Vorstellung der Mitglieder des neuen Vorstandes der IFLA. Unter TOP 13, Presentation of Honours and Awards, wurde unter anderem Petra Hauke Deutschland geehrt (siehe weitere Meldung in diesem Blog). Die Tagesordnung der Sitzung ist hier zu finden: https://www.ifla.org/node/93974 

(Foto: Lars Kaempf)

President-elect-Session auf der #wlic2021

Mit der Ankündigung des Themas ihrer Präsidentschaft „Libraries buidling a sustainable future“ konzentrierte sich die designierte IFLA-Präsidentin Barbara Lison in ihrer Sitzung auf der Weltkonerenz auf die langfristigen Trends des Fachgebiets. Während der Session betonte Barbara Lison, dass ein Schlüsselelement darin bestehen wird, die Welt um uns herum und ihre Veränderungen aufmerksam zu verfolgen und dabei warhzunehmen, welche Trends Einflüsse auf den Beruf ausüben. Während einige Trends, wie die Bedeutung von Information, Lese- und Schreibfähigkeit oder lebenslanges Lernen, die Bedeutung von Bibliotheken stärken, können andere Trends, wie die Privatisierung von Wissen oder wirtschaftlich schwierige Zeiten, das Gegenteil bewirken.

Auf der President-elect-Session sollten Vorschläge des Berufsnachwuchses, der künftigen Führungskräfe (emerging leaders) diskutiert werden. Vorab waren bis zu 150 Ideen eingereicht worden, die zu 20 Trends zusammengefasst und diskutiert wurden. In Abstimmungsrunden kristallisierten sich 5 Bereiche heraus, die in der Arbeit während Barbaras IFLA-Präsidentschaft eine wichtige Rolle spielen werden. Diese sind:

1) Virtuelles wird bleiben: Die Menschen ziehen es weiterhin vor, Bibliotheksdienste aus der Ferne zu nutzen, was den Wert von Räumen und physischen Angeboten in Frage stellt,

2) Vielfalt wird ernst genommen: Ein wachsendes Bewusstsein für die Existenz und die Auswirkungen von Diskriminierung führt zu einer radikalen Reform unserer Bestände, Dienstleistungen und Praktiken,

3) Eine ökologische Bestandsaufnahme: Der Klimawandel bringt neue Bedrohungen für Bibliotheken und die Gemeinschaften, denen sie dienen, mit sich und zwingt zu radikalen Anpassungen, um eine Katastrophe zu vermeiden,

4) Lebenslanges Lernen: Es gibt keinen Job auf Lebenszeit mehr, was bedeutet, dass immer mehr Menschen sich im Laufe ihres Lebens mit Unterstützung von Bibliotheken weiterbilden,

5) Ungleichheiten vertiefen sich: Während digitale Technologie neue Möglichkeiten eröffnet, wächst die Kluft zwischen Menschen mit und ohne Zugang. Es besteht die Gefahr, dass große Teile der Bevölkerung in Armut leben, wenn keine Maßnahmen ergriffen werden.

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