IFLA-Präsidentschaft von Barbara Lison steht unter dem Motto einer nachhaltigen Zukunft

(c) Lars Kaempf

(c) Lars Kaempf

Barbara Lison will die Bibliotheken unter ihrer Präsidentschaft unterstützen, aktiv eine nachhaltige Zukunft zu gestalten. Ihr Statement kann man auf englisch auf der Website der IFLA nachlesen und hier im Folgenden im Wortlaut in deutscher Sprache:

Motto der Präsidentschaft: Bibliotheken bauen eine nachhaltige Zukunft

„Ich übernehme die Verantwortung als IFLA Präsidentin zu einer Zeit, in der die Welt nach der verheerenden COVID-19-Pandemie versucht, wieder in die Zukunft zu schauen. Denn, wenn wir auch nicht so schnell alle angerichteten Schäden vergessen werden, haben wir jetzt eine gute Gelegenheit, vieles besser und nachhaltiger zu machen.

Mein Thema – Bibliotheken für eine nachhaltige Zukunft – hat daher die folgenden drei Dimensionen.

Erstens: die Pandemie hat gezeigt, wie wichtig Bibliotheken für ihre Communities sind. In den Dienstleistungen, die wir denn doch mit all unserem Engagement und mit unserem Ideenreichtum fortführen konnten, haben wir unsere Fähigkeit bewiesen, auch unter schwierigsten Umständen den Zugang zu Kultur und Informationen zu ermöglichen. Doch selbst in Situationen, in denen unsere Dienste eingestellt werden mussten, haben unsere Kund*innen gezeigt, wie sehr sie uns vermisst haben. Dies ist ein überwältigender Beweis dafür, wie wichtig wir für Individuen und für die Gesellschaft sind.

Ich möchte meine Amtszeit als Präsidentin nutzen, um weiterzugehen und tiefer in die Frage einzutauchen, wie wir unser Potenzial zur Förderung einer nachhaltigen Entwicklung in unseren Gemeinschaften ausschöpfen können. Dabei will ich auf den Reichtum an Ideen, Erfahrungen und bewährten Verfahren in unserem Arbeitsfeld zurückgreifen.

Zweitens möchte ich den Fokus auf unsere Bibliotheken und unseren Beruf selbst legen. Die letzten dreißig Jahre waren wohl ein großer Erfolg für unsere Institutionen. Diejenigen, die unseren Untergang angesichts der digitalen Technologie vorhergesagt haben, wurden nicht bestätigt, da wir unsere Fähigkeit bewiesen haben, unsere Dienste für die Benutzer anzupassen und sogar noch deutlich zu verbessern.

Natürlich erwarten wir nicht, dass sich die technologische, politische, wirtschaftliche, soziale oder kulturelle Entwicklung verlangsamt, geschweige denn aufhört. Daher müssen wir uns darauf einstellen, auf den ständigen Wandel zu reagieren und ihm sogar zuvorzukommen, um die Nachhaltigkeit unserer Institutionen, unseres Berufsstandes, unserer Sammlungen zum Nutzen unserer Nutzer zu gewährleisten.

Drittens werden diese zwei Jahre für die IFLA selbst wichtig sein. Wir werden mehr als die Hälfte des Zeitraums der IFLA-Strategie 2019-2024 überschreiten. Außerdem arbeiten wir jetzt auf der Basis der neuen Governance-Strukturen, die von unseren Mitgliedern so überwältigend bestätigt wurden. Im Laufe meiner Präsidentschaft möchte ich der IFLA als Organisation ermöglichen, die Früchte all der großartigen Arbeit zu ernten, die in den letzten Jahren von meinen Vorgängerinnen, von den Mitgliedern des Governing Board und vom Generalsekretär der IFLA und geleistet wurde.

Ich glaube, dass dies meine wichtigsten Aufgaben sind, um eine nachhaltige Zukunft für die IFLA selbst zu erreichen und somit ein starkes und vereintes Bibliotheksfeld zu schaffen, das gut informierte und partizipative Gesellschaften ermöglicht und fördert.

Gemeinsam für eine nachhaltige Zukunft! Wir alle sind IFLA!“